Webhosting:

Veröffentlicht: 01.06.2022
Author: Michael

Kategorien: Webhosting, Was ist Webhosting, Digitallexikon, Ratgeber
Webhosting: Definition und Anbieter

Definition und Anbieter

Unterschiedliche Web-Projekte erfordern auch unterschiedliche Hosting-Lösungen. Diese Webhosting-Angebote können erheblich voneinander abweichen. Von vollumfänglichen Systemen mit mehr als einer Domain über Webhosting-Pakete inklusive Content Management System bis hin zu kostenlosen Server-Lösungen ist alles dabei.
Um in der unübersichtlichen Auswahl an Webhosting-Anbietern seine eigenen Anforderungen nicht aus den Augen zu verlieren, ist es hilfreich, die wichtigsten Fakten rund um die Inhalte der Hosting-Pakete kennen und bewerten zu können. Was ist ein SSL-Zertifikat? Was bedeutet Cloud-Hosting und wie groß muss der Speicherplatz auf dem Server sein? Wir bringen Licht ins Dunkel, geben Ihnen Hilfestellungen für die Auswahl an die Hand.

Definition: Was ist Webhosting?

Um eine Website im Internet veröffentlichen zu können, benötigen Sie zunächst einen Platz für diese Website. Dieser Speicherplatz (Webspace) wird von unterschiedlichen Anbietern (Hosting Provider) zur Verfügung gestellt und befindet sich auf einem Server, also einem externen Computer oder einer virtuellen Software. Die Informationen Ihrer Website werden auf diesen gespeichert und können zu jeder Zeit über das Internet abgerufen werden. Wenn man über Webhosting spricht, schreibt oder liest, gelangt man schnell zu Serverlösungen und ihren unterschiedlichen Eigenschaften. Diesen widmen wir deswegen das nächste Unterkapitel.

Server Hosting: Unterschiede und Abgrenzung

Die folgenden Serverlösungen besitzen verschiedene Vor- sowie Nachteile und werden anhand der folgenden Merkmale voneinander abgegrenzt:

Dedicated Server oder Bare-Metal-Server

Ein Dedicated Server (dt. dediziert) ist Hardware, also ein physischer Computer, der einzig und allein dem Projekt eines Anwenders oder einer Anwenderin zur Verfügung steht. Die gesamte Leistung des Servers fließt nur in das eigene Web-Projekt. Mieter:innen dieses Servers erhalten in der Regel ein hohes Maß an Sicherheit, weil Sicherheitslücken fremder Websites keinen Einfluss auf die eigene nehmen können. Die Serverleistung lässt sich auch zu einem späteren Zeitpunkt erhöhen. Auch hinsichtlich installierter Software ist dieser Server flexibel veränderbar. Der Server kann entweder vom Provider oder den Mieter:innen selbst verwaltet werden (managed oder unmanaged).

Shared Server (VPS)

Der Shared Server wird von diversen Domains genutzt und ist virtuell sowie als Hardware buchbar. Mehrere Kund:innen teilen sich den verfügbaren Speicherplatz des Servers. Diese Art des Webhosting kann eine kostengünstige Möglichkeit für Einsteiger:innen sein. Sobald jedoch große Datenbanken, persönliche Daten der Website-Besucher:innen oder hohe Traffic-Zahlen ins Spiel kommen, raten wir von diesem ab und zum Einsatz des Dedicated Server.

Virtual Server (vServer)

Eine auf dem physischen Rechner installierte Software verhält sich wie der zugrundeliegende Server und wird auch virtuelle Maschine (VM) genannt. Einem physischen Server (Host) können damit mehrere virtuelle Server zugeordnet werden, die sich auf diesem dann Ressourcen, z. B. den vorhandenen Speicherplatz oder die Prozessorleistung teilen. Bei defekter Hardware können die virtuellen Server vom Webhosting-Anbieter in sehr kurzer Zeit auf einen anderen physischen Host umgezogen werden – Ausfälle betroffener Websites, Apps oder E-Mail-Adressen können so verhindert oder zeitlich begrenzt werden. Greifen alle VM gleichzeitig auf die Ressourcen des Hosts zu, kann es gelegentlich zu Leistungseinbußen kommen.

Cloud Server

Im Gegensatz zum Virtual Server greift der Cloud Server nicht direkt auf die zugrundeliegende Hardware zu. Vielmehr nutzt diese Technologie den Verbund mehrerer Rechner und abstrahiert die entsprechende Software und seine Komponenten. Das wird auch Virtualisierung genannt. Das System ist hochflexibel und lässt sich je nach Bedarf sehr gut skalieren. Obwohl das Cloud Hosting und Cloud-Infrastrukturen in der allgemeinen Öffentlichkeit als unsicherer wahrgenommen werden, bestehen nicht mehr Sicherheitsrisiken als bei anderen Webhosting-Diensten.

Managed Hosting Server

Managed Hosting Server werden dediziert oder virtuell angeboten und vom Webhosting-Anbieter verwaltet. Das Betriebssystem und alle erweiterten Komponenten des Servers werden während eines aktiv bestehenden Vertrags gewartet und die Wahrscheinlichkeit für Sicherheitslücken mit der fachmännischen Konfiguration minimiert. Auch um Softwareupdates oder den Support bei auftretenden Ausfällen müssen sich Kund:innen bei einem Managed Server keine Sorgen machen.

Unmanaged Hosting Server (Root Server)

Der Root Server bietet Anwender:innen die Möglichkeit, in vollem Umfang auf ihn zuzugreifen und ihn damit individuell zu konfigurieren. Für den Root-Zugriff müssen nicht immer hochspezialisierte Kenntnisse notwendig sein. Viele Hosting Provider bieten Anwender:innen eine Software an, mit der sie entsprechende Einstellungen vornehmen und komplette Systeme installieren können. Trotzdem empfehlen wir diese Art des Servers nur für erfahrene Entwickler:innen und Admins. Vor allem Websites mit vielen Datenzugriffen, also einem hohen Traffic, profitieren von der hohen Leistung und einer schnellen Bereitstellung der Ressourcen. Auch Root Server werden dediziert (dedicated) oder virtuell (virtual) angeboten.

Webhosting-Leistungen: Worauf sollte man achten?

Die diversen Anbieter schnüren ihre Webhosting-Angebote in den meisten Fällen zu zwei bis vier Paketen (z. B. Einsteiger-Paket, S, M, L). Mit steigernder Performance sowie größerem Leistungsumfang geht auch ein höherer Preis einher. Kostenlose Angebote wirken zunächst verlockend, bieten aber keinen ausreichenden Leistungsumfang.
Weil die Begriffe rund um das Webhosting nicht alltäglich und sehr technisch sind, können die enthaltenen Leistungen oft nur schwierig voneinander abgegrenzt werden. Damit Sie sich leichter entscheiden können, erklären wir die wichtigsten Leistungsmerkmale. Dabei ist zu beachten, dass es oft kein Richtig oder Falsch gibt und eine Auswahl immer nur vor dem Hintergrund Ihres individuellen Geschäftsmodells getroffen werden kann.

SSL-Zertifikat

Auf ein SSL-Zertifikat sollte heute nicht mehr verzichtet werden. Der individuelle Code-Schlüssel sorgt u.a. dafür, dass Daten von Website-Besucher:innen erst nach der Übertragung an den Server entschlüsselt und so sicherer vor externen Zugriffen sind.
Anbieter wie Let's Encrypt erlauben es Website-Betreiber:innen, kostenlose SSL-Zertifikate zu erstellen. Diese müssen aber alle 90 Tage erneuert werden. Für unerfahrene Online-Marketer ist diese Vorgehensweise demnach weniger empfehlenswert, als sich auf klassische SSL-Zertifikate zu verlassen, die oft bis zu drei Jahre gültig sind. Let's Encrypt ist nicht nur als isoliertes System verfügbar, sondern mittlerweile bei vielen Webhosting-Anbietern eingebunden.

Leistung des Servers

Die benötigte Serverleistung ist von diversen Faktoren abhängig. Eine Website mit vielfältigen Funktionen, Interaktionsmöglichkeiten und komplexen Datenbanken benötigt einen leistungsfähigeren Webserver als eine statische Seite mit einem einfachen Kontaktformular.
Die Trafficzahlen sind ebenso entscheidend für die Auslastung des Servers. Immer wieder hört man von überlasteten Online-Shops aufgrund einer hohen Anzahl von Besuchern und einhergehenden Zusammenbrüchen der Website, auch Downtime genannt.
Je nach installierter Software und Einstellung des Servers kann dessen Leistung stark variieren. So ist ein Server mit einer PHP 8 Einstellung, also der aktuellen Version der Programmiersprache, deutlich leistungsfähiger als einer mit einer veralteten PHP-Version. Die Programmiersprache PHP wird von nahezu allen CMS verwendet. Die Performance des Webservers ist außerdem von der Art der Festplatte (SSD/HDD), dessen Speicherplatz (GB) und dem kurzfristigen Datenspeicher (RAM) abhängig:

Speicherplatz

Man unterscheidet zwischen SSD- und HDD-Festplatten. Zwar sind SSD-Festplatten deutlich schneller als HDD-Festplatten, letztere bieten jedoch mehr Speicherplatz. Wie viel Speicherplatz für eine Website, ein Portal oder einen Online-Shop benötigt wird kann wieder sehr individuell sein. Datenbanken mit einer großen Anzahl an Bild- und Videodateien sollten über mindestens 100 GB verfügen, kleinere Websites kommen oft auch mit 5 GB Speicherplatz aus.
Wichtig ist, dass man neben dem Speicherplatz für den Webauftritt auch den Speicherplatz für die benötigten E-Mail-Postfächer mitdenkt. Der kurzfristige Speicherplatz eines Servers, auch RAM genannt, sollte mindestens die Größe der gesamten Datenbank Ihrer Website aufweisen, damit die wichtigsten Informationen schnell abgerufen werden können.

PHP Memory Limit

Um aus Datenbanken, CSS-Dateien oder anderen Informationsquellen eine Webseite im benötigten HTML-Format bereitzustellen, belegen PHP-Skripte einen Teil des vorhandenen Arbeitsspeichers. Dieser Teil ist durch das sogenannte PHP Memory Limit begrenzt. Wird dieses Limit überschritten, kommt es zu einer Fehlermeldung – Skripte und die entsprechenden Funktionen der Website können dann nicht mehr wie gewünscht ausgeführt werden. Sollte es dazu kommen, ist es unbedingt notwendig, den Speicher zu erhöhen. Mehr als 64 MB werden selten benötigt. Aber auch in diesem Fall ist das PHP Memory Limit stark von den verwendeten Software-Erweiterungen abhängig und kann in seltenen Fällen auch mehr als 500 MB erfordern.
Tipp: Sollten Sie Informationen über skalierbare Angebote nicht sofort auf der Website des Webhosting-Anbieters finden, empfehlen wir Ihnen den Kundenservice zu kontaktieren und gezielt danach zu fragen. Falls diese Option besteht, können Sie RAM und PHP Memory Limit auch während der Vertragslaufzeit flexibel anpassen.

Top Level Domains und Subdomains

Achten Sie bei der Auswahl auf die Angabe, wie viele Domains in dem Webhosting-Paket enthalten sind. Oft wird nur eine .de-Domain (beispiel.de) bereitgestellt. Wollen Sie weitere Top-Level-Domains (beispiel.com, beispiel.to) oder Subdomains (beispiel.beispiele.de) einführen, dann sollte das bei der Auswahl des Hosting-Anbieters von Anfang an berücksichtigt werden. Ist Ihre Wunsch-Domain noch nicht vergriffen, können Sie diese bei dem Hosting-Anbieter Ihrer Wahl registrieren. Eine Registrierungsbestätigung dauert oft nur wenige Tage. Übrigens: Der Domain-Name kann positiv auf das Ranking Ihrer Website in den Suchmaschinen einzahlen. Nehmen Sie sich also für die Auswahl Ihres Domain-Namens und der Planung Ihrer zukünftigen URL-Struktur Zeit.

Content Management System

Es gibt Hosting-Anbieter, die sich auf ein Content Management System spezialisiert haben (z. B. Wordpress Hosting), aber auch Webhosting-Anbieter, die sich für unterschiedliche CMS wie TYPO3 und Magento, Online-Shop-Systeme oder Portale eignen. Das Content Management System sollte zu Ihren unternehmerischen Zielen und Ihrem Angebot passen. Unternehmen, die ein großes Produktportfolio präsentieren wollen, benötigen mitunter ein anderes CMS als eine selbstständige Autorin mit einer einfachen statischen und rein repräsentativen Website. Entscheiden Sie sich zunächst für ein passendes System und lassen Sie Ihre Entscheidung bei der Auswahl für einen Webhosting-Anbieter einfließen.

Bandbreite

Die Bandbreite ist maßgeblich für die Up- und Download-Geschwindigkeit auf Ihrer Website und wird in Bits pro Sekunde angegeben. Hier spielt vor allem der Umfang Ihrer zur Verfügung gestellten Daten eine Rolle. Bevor Sie sich die Mühe machen und komplizierte Berechnungen mit Traffic-Zahlen, Seitenaufrufen und Website-Größe (MB) anstellen: Viele Webhosting-Anbieter bieten mittlerweile eine unbegrenzte Bandbreite an.

Support und Service

Achten Sie darauf, dass Sie im Falle von Fragen, Änderungswünschen oder auftretenden Problemen einen Ansprechpartner haben. Einige Webhosting-Anbieter bieten einen 24/7-Service über Telefon und Chat-Bot an.
Zu einem guten Serviceangebot gehört auch, dass Daten nach Ausfällen wieder hergestellt und regelmäßige Backups durchgeführt werden, die den Verlust von, auf Ihrer Website enthaltenen, Informationen verhindern. Viele Webhosting-Anbieter führen in Ihren Paketen einen Schutz vor sogenannten DoS-Attacken (Denial-of-Service) als Standard auf. Teilweise werden die Daten auch in unterschiedlichen Rechenzentren gespeichert, damit sich Hardwareprobleme nicht auf die Web-Projekte der Kund:innen auswirken.

Den richtigen Webhosting-Anbieter finden

Im Internet lassen sich zahlreiche Webhosting-Anbieter ausfindig machen. Bei der Bewertung können Sie neben den angebotenen Leistungen folgende Infos hinzuziehen:

Hinter vielen der Marken steckt ein und das gleiche Unternehmen, so gehören Ionos und Strato beispielsweise zu dem großen Internetdienstanbieter 1&1. Um nicht zu überfordern, haben wir unsere Auswahl schlank gehalten und in allgemeine Anbieter, die für alle Webprojekte eine Lösung bereithalten, und spezialisierte WordPress Hosting-Dienste unterteilt.

Allrounder: Anbieter für diverse Anforderungen

Die folgenden drei Webhosting-Anbieter bieten diverse Möglichkeiten. Ob Managed oder Root Server, TYPO3- oder WordPress-Anwendungen – hier findet sich für jedes Webprojekt das passende Angebot.

Reine WordPress Webhoster

Webhosting-Vergleichsportale

Vergleichsportale sind vor allem eins: Werbeplattformen. Wir empfehlen, Vergleichsportale nur zu nutzen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen und einen Überblick über die zahlreichen Angebote und Hosting-Marken zu erhalten. Das richtige Hosting-Paket findet man jedoch nur, wenn man sich mit seinen eigenen Anforderungen und dem eigenen Geschäftsmodell auseinandersetzt und diese Rahmenbedingungen dann mit den angebotenen Leistungsinhalten abgleicht.
Wir unterstützen Sie gerne, um eine passende Hosting-Architektur für Ihre neue Website, Ihr Portal oder Ihr E-Commerce-Projekt aufzubauen und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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